Lassen Sie sich nicht von den idyllischen Städtchen der Normandie mit ihren Kopfsteinpflastern und ruhigen Kiesstränden täuschen: die französische Region spielt schon seit langem eine zentrale Rolle in der Geschichte von Europa. Bekanntermaßen hat Julius Caesar sie 56 v. Chr. erobert und fast 900 Jahre später fielen die Wikinger ein, die ihr aufgrund ihrer Herkunft den Namen „Normandie“ gaben. Seitdem war das Herzogtum an der Küste Schauplatz wichtiger Schlachten, deren Beteiligte in die Geschichte eingingen, zum Beispiel Wilhelm der Eroberer und Johanna von Orléans.
Geschichtsfreunde sind also zufriedengestellt, aber es gibt auch vieles, um die eher kulinarischen Interessen zu stillen. Sowohl das leckere Gericht Coquille St Jacques – Jakobsmuscheln in einer cremigen Soße abgeschmeckt mit Gruyère-Käse – wie auch das Canard à la Rouennaise, ein leckeres Entengericht, das mit Apfelwein gekocht wird, stammen aus dieser Region. Diese kulinarischen Klassiker und viele mehr sind die perfekte Stärkung, um einen Tag mit der Erforschung der historischen Stätten in der Normandie zu verbringen. Dies sind unsere wichtigsten Normandie Geheimtipps, die Sie erkunden sollten, um Ihr eigenes Bild von der abwechslungsreichen Geschichte der Normandie zeichnen zu können.
Die Kirche der heiligen Johanna von Orléans
Eine zentrale Figur des hundertjährigen Krieges ist die französische Heldin und Märtyrerin Johanna von Orléans; 1431 wurde sie in Rouen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. An der Stelle, an der sie hingerichtet wurde, steht heute auf dem Place du Vieux-Marché die Kirche der heiligen Johanna von Orléans. Der Architekt Louis Arretche schuf 1979 das moderne Gebäude. Louis Arretche war nach dem zweiten Weltkrieg am Aufbau vieler zerbombter Gebäude der Stadt beteiligt.
In seinen Plänen für die Kirche beschloss Arretche, zu der alten normannischen Architektur eines umgedrehten Bootes zurückzukehren, versah dies jedoch mit modernen, weichen Linien. In diese modernen Linien wurde eine Sammlung bemalter Glasfenster aus dem 16. Jahrhundert integriert; die Fenster waren aus der Kirche des heiligen Vincent nach der Bombardierung im zweiten Weltkrieg gerettet worden. Ein Fenster aus dem Jahr 1530, das die Kreuzigung in tiefen, meerblauen Farben zeigt, fällt besonders ins Auge.
Das DDay-Museum der Normandie – eine Sehenswürdigkeit, wie keine andere
Als eine der berühmt-berüchtigtsten Schlachten des zweiten Weltkriegs besiegelte die DDay-Landung am 6. Juni 1944 das Ende der Nazis, allerdings mit furchtbar hohen Verlusten auf beiden Seiten. Bereits zehn Jahre nach diesem historischen Ereignis wurde das DDay-Museum – oder auf Französisch das Musée du Débarquement – als erstes seiner Art gebaut, um an die Landung zu erinnern.
Das Museum gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Normandie und befindet sich in Arromanches-les-Bains, eine kleine Stadt nicht weit von den berühmten Städten Trouville-sur-Mer und Deauville, das bei der Invasion den Codenamen „Utah Beach“ trug. Das Gebäude steht auf dem künstlichen Mulberry Harbour: einer Reihe von Zufahrtswegen und Brückenköpfen, die in weniger als neun Monaten von den Briten errichtet wurden und sich mit Ebbe und Flut auf- und abbewegen.
Innen wird der DDay mittels moderner Licht- und Toneffekte zum Leben erweckt. Die Halle der alliierten Nationen ist eine Schatzkammer mit erhaltenen Uniformen, Landkarten und Ausrüstung von jeder der Nationen, die an der Belagerung teilnahmen. Ein Must-see für Ihren Urlaub in der Normandie!
Die Normandie, Kultur und Kunst: die Claude Monet-Stiftung
Der französische impressionistische Maler Claude Monet lebte über 40 Jahre bis zu seinem Tod im Jahr 1926 in seinem Haus in Giverny, wo er viele seiner Arbeiten, einschließlich seiner berühmten Seerosenbilder, schuf. Das Haus mit den grünen Fensterläden befindet sich in einem bunten Garten, den er selbst angelegt hat. Direkt gegenüber befindet sich der besagte Seerosenteich. Hier können Besucher über die japanische Brücke gehen und von dort die Kois beobachten.
Tauchen Sie in das Haus und Studio dieses großen Meisters ein und erfahren Sie mehr über Monets Liebe für die japanische Kunst. An den Wänden seines buttergelben Esszimmers und in den vielen vertäfelten Salons hängt eine große Sammlung seiner Drucke.